Stierkampf in Andalusien | Corrida de toros

Ein fragwürdiger Spaß in Andalusien ist der traditionelle Stierkampf und viele Menschen in Spanien stellen diese Tradition in Frage.

Der Stierkampf hat vor allem in Andalusien Tradition und ein hohes Ansehen. Die Torrero-Familie, bestehend aus drei verschiedenen Stierkämpfern mit unterschiedlichen Aufgaben, sind Helden für die Befürwörter des Stierkampfs. Für die Gegner sind es Tierquäler und in Katalonien wurde der Stierkampf bereits verboten.

Stierkampf | Grober Ablauf

Um ein Stierkämpfer zu werden besucht man eine Stierkämpferschule. Die Ausbildung dauert lange und man muss vor allem fit sein und gute Reflexe haben, um dem Stier rechtzeitig ausweichen zu können. Schon in jungen Jahren begeistern sich die Männer Andalusiens für diesen Event und wollen selbst in die Arena steigen.

Der Ablauf des Stierkampfes ist rituell vorgelegt und wird so eingehalten. Zunächst wedelt der Matador mit dem bekannten roten Tuch vor dem Stier rum, dabei ist die Farbe des Tuchs völlig irrelevant, denn der Stier sieht nur schwarz-weiß; er reagiert auf das Wedeln des Tuchs, das übrigens „capote“ heißt. Dann erscheinen Reiter mit Lanzen, die sogenannten „picadores“, die das Tier verwunden und wild machen.

Die „Banderilleros“ kommen mit bunten Spießen herbei und rammen diese in den Nacken des Stiers, damit markiert der mit den „banderillas“ die Stelle, an der der Stier getötet wird. Das wird dann vom Matador erledigt, dieser Vorgang nennt sich dann „Faena“.

Stierkampf | Tradition oder Tierquälerei

So richtig passt diese Tradtion der Corrida de toros nicht in das heutige Europa. Doch die Menschen in Andalusien, im Süden Spaniens, sind eben etwas konservativer, ähnlich wie in Deutschland. In Andalusien sind die Menschen auch noch etwas katholischer, als im Norden, ebenfalls wie in Deutschland. Politisch wird der Stierkampf von den konservativen Parteien unterstützt, stelle er doch ein spanisches Nationalheiligtum, eine kulturelle Identität, dar.

Allmählich setzt sich auch im Süden Spaniens der Tierschutz vermehrt durch und meines Erachtens wird es den Stierkampf nicht mehr lange geben. Immer mehr Spanier sind gegen diese Tradition, inzwischen ist es schon die Hälfte. Früher wurden die Kämpfe noch im Vorabendprogramm gezeigt, auch das wird nicht mehr getan.

Auf qpress kann man ein leidenschaftliches Plädoyer für die Abschaffung mit zynischen Elementen nachlesen. Nun wurde, gegen alle Logik, das makabre Spiel als immatrielles Kulturgut im Gesetz verankert.

Dass der Kampf zwischen Stier und Mensch nicht ganz ohne ist, zeigt dieses Video:

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