Die sogenannte Reconquista ist die christliche Rückeroberung der iberischen Halbinsel, die Jahrhunderte dauerte
Dies ist der dritte des dreiteiligen Berichts über die maurische Geschichte von Spanien. Im ersten Teil ging es um die Eroberung, im zweiten um die Hochzeit der Kultur und nun folgt die Reconquista.
Wie jedes Reich und jedes Imperium, fand auch das Kalifat von Córdoba, Al Andalus, irgendwann sein Ende. Diesen Prozess nennt man Reconquista, also Rückeroberung. Angetrieben von den christlichen Regionen in Spanien, ging man immer öfter gegen die Mauren vor.
Schon zu Beginn des 10. Jahrhunderts gab es Aufstände und die Herrschenden, ließen diese zunächst erfolgreich niederschlagen. Mit diesem Erfolg trennte man sich noch stärker vom arabischen Hintergrund ab, was zu einer verstärkten Blütezeit führte. In dieser Zeit wird auch die damalige Moschee in Córdoba mehrfach erweitert und die Stadt wächst enorm.
Mit dem steigenden Selbstbewußtsein gibt es Übergriffe auf Barcelona und man überfällt die Kirche in Santiago de Compostela, wo das Heiligtum der Region lagerte. Aber die Reliquie selbst, das Grab des Heiligen Jakobus, hatte man verschont. Doch stirbt der Anführer und es kommt zu einem erneuten Ausbrechen der Machtansprüche innerhalb von Al Andalus, was zum Niedergang führte.
Die Christen sahen in der vertieften Zerissenheit der Mauren eine Möglichkeit der Rückeroberung. Die Franken kommen zur Hilfe und erobern zu Anfang des 9. Jahrhundert einige Gebiete, scheitern aber an Saragossa. Im Rückzug haben sie sich aber auch sehr unchristlich, denn plündernd, verhalten. Aber die Franken, als Schutzherren der katholischen Kirche, kommen wieder und erobern Katalonien. Als Grenzgebiet erhalten sie reichlich Freiheit, Autonomierechte, die man noch heute gern unterstreicht.
Immer mehr Gebiete Spaniens werden von den Christen erobert und neue Regionen entstehen, wie Pamplona. Daraus entstehen nach Erbteilung die Grafschaften Kastilien, Aragonien und Pamplona. Und da es vier Kinder waren kommt noch das Gebiet Sobrarbe y Ribagorza dazu. Das aber nur nebenbei.
Im Jahr 1031 brach das Kalifat von Córdoba bereits zusammen. Im Jahr 1090 wurde von christlich-gotische Asturien aus die Stadt Lissabon geplündert. Weitere Schlachten wurden gewonnen, da die Mauren ihre Gebiete intern aufteilten und mit Machtkämpfen beschäftigt waren.
Im Jahr 1057 beginnen die nördlichen, christlichen Grafschaften nach Süden zu expandieren. Kurz zuvor wurde auch Portugal gegründet, die ihrerseits ebenfalls an der Rückeroberung beteiligt sind. 1212 gelingt den christlichen Truppen ein Sieg und damit eine bedeutende Schwächung der Mauren. 1230 vereinen sich Kastilien und Léon. Zu diesem Zeitpunkt haben die Mauren nur noch einen kleinen Teil der Halbinsel unter ihrer Herrschaft. Dazu gehören die Bereiche um Granada und um Murcia. Murcia fällt kurz danach und 1479 macht man sich an Granada.
Am 2. Januar 1492, im Jahr in dem Columbus nach Amerika segelt, ist die Reconquista abgeschlossen. Alle Muslime und auch die Juden mussten Spanien verlassen oder konvertieren.