In Katalonien werden Schleifen angebracht und wieder entfernt. Ein Ausläufer des Streits um die Unabhängigkeit der Region.
Es geht um die gelben Schleifen – das Symbol der Unabhängigkeit Kataloniens von Spanien und die Freilassung der Gefangenen der ehemaligen Regionalregierung von Katalonien.
Wenn man durch beispielsweise Barcelona geht, sieht man sie überall: gelbe Schleifen. Sie prangen von Hauswänden, gelbe Stofffetzen hängen an Gittern und an Gehwegbegrenzungen – doch das trifft nicht überall auf Gegenfreude. Die Menschen in Katalonien sind über die Frage der Unabhängigkeit gespalten.
Vor rund einem Jahr erklärte Puigdemont die Unabhängigkeit Kataloniens von Spanien, doch diese wurde gleich wieder ausgesetzt. Man wolle einen Dialog mit der Zentralregierung führen, so die damalige Aussage. Puigdemont musste fliehen und viele seiner Regierung sind inzwischen verhaftet worden. Der Vorwurf war Rebellion.
Die Regierung Spaniens vor einem Jahr bestand aus der konservativen Partei PP, die mit Polizeistaat-Manier die verantwortlichen Leute verfolgte und einsperrte. Puigdemont wurde vor einigen Monaten dank eines internationalen Haftbefehls in Deutschland festgesetzt und nach Prüfung der Gerichte war die Anklage auf Rebellion haltlos. Zwar probierte die konservative Regierung es weiter, aber ohne Erfolg.
Inzwischen ist diese Partei PP wegen der vielen Korruptionsfälle zurückgetreten und die PSOE (entspricht SPD) hat die Regierungsgeschäfte übernommen. Der harte Kurs wich nun dem Dialog und Katalonien hat derweil eine neue Regionalregierung. Diese ist aber auch auf eine Unabhängigkeit aus.
Seitdem wartet die Bevölkerung auf die Unabhängigkeit, die sie auch gewählt und wofür sie abgestimmt haben. Wobei das Referendum von der Zentralregierung gestört wurde. Inzwischen ist man dazu übergegangen, den Forderungen mit den gelben Schleifen Nachdruck zu verleihen.
Doch gibt es auch Leute, die sich in der Nacht aufmachen, diese Schleifen wieder zu entfernen. Sie sind gegen eine Abtrennung von Spanien. Das zeigt die Spaltung der Gesellschaft, wie auch den Wunsch nach einer Lösung in dieser Frage.