In Spanien hat sich der Wahlsieger für ein Linksbündnis ausgesprochen – zu spät.
Schon vor der neuerlichen Wahl gab es in Spanien die Überlegung, dass die PSOE (entspricht SPD) und die Partei Podemos (entspricht Linke) koalieren wollten. Doch der PSOE-Chef Pedro Sánchez wollte der Podemos keine Ministerposten geben und versuchte mit Neuwahlen, mehr Stimmen zu bekommen.
Diese Strategie scheiterte gewaltig, denn dieses Bündnis hat zehn Sitze eingebüßt und man hat damit den Faschisten von der VOX-Partei Auftrieb gegeben. Allein deshalb sollte Sánchez meiner Meinung nach seinen Posten räumen und anderen die Verhandlungen mit Podemos überlassen – nicht, dass es erneut zu einem Scheitern kommt.
Nun soll es doch zu einem Bündnis der beiden kommen und Sánchez akzeptiert, dass Podemos-Abgeordnete Ministerposten bekommen. Da die Wahl kein eindeutiges Ergebnis lieferte, muss man nun Federn lassen. Eine vorläufige Koalitionsvereinbarung wurde bereits am gestrigen Dienstag unterschrieben. Doch man braucht für eine Mehrheit weitere Partner, denn zusammen kommen die beiden Parteien nur auf 155 Sitze.
Für die Mehrheit braucht es 176 Sitze im Parlament und diese könnten ausgerechnet aus Katalonien stammen. Gerade Sánchez wollte damit punkten, dass er eine Unabhängigkeit ablehnte. Damit stärkte er jedoch das Lager der Faschisten und nun braucht er die Stimmen der Unabhängigkeitsbefürworter.
Ein Dilemma und wenn Sánchez erneut versagt, könnte es abermals Neuwahlen geben. Das würde die PSOE sicherlich noch härter treffen und Spanien in den rechten Abgrund stürzen.
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