Ostern ist das höchste Fest der Christen (nicht Weihnachten) und so feiert man im katholischen Süden Spaniens, in Andalusien, das Osterfest eine ganze Woche lang: Semana Santa – die heilige Woche.
Das Wort für Ostern heißt eigentlich „la pascua“ und die Woche zuvor ist die heilige Woche – Semana Santa, doch die meisten Leute sagen einfach semana santa. Ostern ist ja jedes Jahr an einem anderen Datum, denn man nimmt den ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond ab dem metereologischem Frühlingsbeginn, also 21. März.
Semana Santa | Andalusien
Natürlich wird zu Ostern gefeiert was das Zeug hält. Viele Leute in dieser Gegend nehmen die ganze Woche über frei und entsprechend gibt es viele Partys, überall verteilt. Der offizielle Festakt sieht lange Umzüge vor, die die Menschen in die Städte zieht. Dabei verkleiden sich die Spanier mit bunten Kostümen, die auf die Kirchengeschichte zurückgehen – darunter auch spitzzulaufende Hüte, wie man sie von der rechtsradikalen US-Gruppierung KKK kennt. Doch damit haben diese nichts zu tun. Natürlich ist alles mit Musik untermalt.
Der Hauptact des Umzugs mit Jesusfiguren und anderen christlichen Insignien, ist die Maria, die man durch die Straßen trägt und diese wiegt nicht wenig. Zumeist ist sie sogar aus Gold und auch sehr behangen und geschmückt. Für die Katholiken ist es eine Ehre diese Mariafigur tragen zu dürfen und sie zahlen sogar dafür. Dabei ist es so anstrengend, dass man oftmals nicht länger als eine halbe Stunde mitmachen darf. Manche tun das sogar barfuß um noch mehr zu leiden.
Das Ganze findet aber nur statt, wenn es nicht regnet. Gibt es zu Ostern schlechtes Wetter, fällt viel ins Wasser. Das trifft viele spanische Gläubige tief, sodass man im TV dann weinende Interviewpartner gezeigt werden.
Die Prozession findet in so ziemlich jeder größeren Stadt in Andalusien statt, in Sevilla ist es besonders voll.