Nazi-Stuka-Tests in Spanien 1938

Wie die deutschen Truppen in der NS-Zeit spanische Dörfer zu Testzwecken bombardierten.

Wie allgemein bekannt, half Hitler seinem faschistischen Glaubensbruder, General Franco, bei der Eroberung der spanischen Republik im Spanischen Bürgerkrieg zwischen 1936 und 1938. Dabei spielte vor allem die Legion Condor eine bedeutende Rolle.

Sie hatten Stukas in Spanien eingesetzt. Das sind Sturzkampfbomber, die mit Sirenen ausgestattet waren. Im Sturzflug erzeugten sie einen furchteinflösenden Klang und trafen damit auch noch relativ genau das Ziel.

Im Mai 1938 – vor 80 Jahren also – flogen diese deutsche Stukas über spanische Städte. Sie starteten in  in der Nähe von La Sénia in der Provinz Tarragona und warfen ihre tödliche Fracht über den Dörfer in der Provinz Castellón ab. Die vier Dörfer waren Benassal, Albocàsser, Ares del Maestre und Vilar de Canes.

Kurz darauf kamen deutsche Truppen zu Begutachtung des Schadens. Damals wurden 38 Menschen getötet. Doch das waren offenbar nur Testflüge. Dabei versuchte man die Kilozahl der Bomben zu erhöhen.

Zuvor griff man Guernica an, was in die Geschichte einging. Damals hatten deutsche und italienische Luftangriffe den Ort zerstört und das traf vor allem die Zivilbevölkerung. Mit der Zerstörung des Ortes durch die Faschisten, gelang es dem ebenfalls faschistischen General und späteren Diktator Franco die Stadt Bilbao zu erobern – ein Zentrum der demokratischen Bewegung während des spanischen Bürgerkrieges. Der zerbombte Ort war auch Thema eines Bildes von Pablo Picasso.

Einer Forschungsgruppe in Kooperation mit der Universität Freiburg fand die Gründe für die Angriffe heraus. Denn die Dorfbewohnenden rätselten lange über die Attacken aus der Luft, da es wenig militärische Gründe gab. Einige glaubten gar, es wären die demokratischen Kräfte gewesen, da eine Kirche zerstört wurde und die Kirche war auf der Seite der Faschisten. Da das Gebiet temporär in der Hand der Republikaner war, dachten einige, es wäre Franco gewesen.

Da die PP und viele Konservative in Spanien noch immer mit Nostalgie auf die Diktatur zurücksehen und teilweise sie auch zurückwünschen, ist die Aufarbeitung des Faschismus in Spanien nicht sehr weit. Daher können die Überlebenden auch in ihrer Heimat nicht so gut darüber sprechen – in Deutschland aber schon, so der Sohn eines Überlebenden, der in Deutschland lebt. Ob Franco von den Testflügen wußte oder nicht, ist ungeklärt.

Nun erscheint ein Film über die Ergebnisse, in dem auch die Überlebenden zu Wort kommen. Der Filmtitel lautet Stuka Experiment.

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