Das Kloster in den Bergen von Aragonien ist nicht nur eine echte architektonische Sehenswürdigkeit, es ist auch ein Schauplatz der Geschichte und in einer Geschichte: Parzival und der heilige Gral.
Nicht nur Gralssuchende kommen jedes Jahr in dieses Kloster in den Bergen der spanischen Pyrenäen, auch Gottesfürchtige und sonstige Touristen, pflegen in dieses Kloster zu pilgern. Die nächstgrößere Stadt ist übrigens Jaca und das Gebiet ist seit den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts unter Landschaftsschutz gestellt.
Das Kloster ist übrigens auch eine Station auf dem Jakobsweg, dem Camino de Santiago, genau wie beispielsweise das nahegelegene Ruesta.
Kloster San Juan de la Peña | Sehenswürdigkeit in Aragonien
Das Kloster war einst ein Benediktinerkloster und das Gebiet schon während der Antike ein beliebtes Rückzugsgebeit, vor allem als Arabien auf die iberische Halbinsel drängte und beispielsweise in Granada mit der Alhambra prachtvolle Bauten hinterließ. Mit der Einnahme durch Galindo Aznárez II. entstand hier das erste Kloster im 10. Jahrhundert. Noch heute kann man eine kleine Kirche betrachten, die aus dieser Zeit stammt.
Bis heute gab es einige Gotteshäuser, die sich dem Kloster anschlossen. Die bedeutendste ist aber das Monasterio de Kloster San Juan de la Peña, das im 11. Jahrhundert erbaut wurde und für 500 Jahre stand; und dann dem Feuer zum Opfer fiel. Hier hielt man die Messen auf Latein ab, was für die damalige Zeit eine Primiere für Spanien war.
Die Kirche ist zwei Etagen hoch und mit der Felswand quasi verwachsen, also in ihn hineingearbeitet. Eine erstaunliche Konstruktion, die man noch heute sehen kann. Dennoch hat man weitere Gebäude, auf höherer Position errichtet. Erst im 17. Jahrhundert hat die Armee Napeolons die Kirche geplündert. Von der urspünglichen Kirche steht noch die Fassade, sowie das Pantheon, worin die Könige von Aragonien begraben liegen.
Auch der spanische Bürgerkrieg im 20. Jahrhundert hat seine Spuren an den Gebäuden hinterlassen. Das alte und das neue Kloster stehen nun unter Denkmalschutz.
Parzival und der heilige Gral im Kloster Monasterio de San Juan de la Peña
Es gibt viele Bücher und auch Filme, die sich mit dem Thema beschäftigen: Der heilige Gral oder der Kelch Jesu‘ beim Abendmahl. Niemand weiß wo er sich befindet oder was er genau ist, aber in Parzival wurde er beschrieben und hier in diesem Kloster soll er gestanden haben oder vielleicht ist er immernoch hier?!
Parzival ist eine Geschichte von Wolfram von Eschenbach in Liedform aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts, ein sogenannter Minnesänger. In Parzival, wo es um einen Sünder geht, der sich bessert, gibt Eschenbach Hinweise auf den Verbleib des Grals, nämlich hier im Kloster Monasterio de San Juan de la Peña.
Das Wort Gral selbst kommt wohl aus dem altspanischen oder sogar keltischiberischen und heißt Trinkgefäß in Kelchform, welcher in Steinform als der heilige Gral bezeichnet wird, den Jesus zum letzten Abendmahl in der Hand hatte.
In Parzival wird eine arabische Inschrift erwähnt, die sich dort wohl findet. Aber das wichtigste Indiz ist der Name des Klosters, wo Parzival dem Gral begegnete: Monsalvaesche, der bei Wagner Monsalvat heißt. Das Kloster soll in seinen Fels gehauen sein und unser Kloster ist ein solches Bauwerk. Der 1547 Meter hohe Berg heißt hier Mons Salvatoris, Pico de San Salvador, was wohl in der Sprachentwicklung von ursprünglich Monsalvaesche kommt.
Weitere Indizien sind in den Namen der Akteure zu finden, so könnte der Gralskönig Anfortas, der aragonische König Anfortius sein, der von 1104 bis 1134 sein Amt ausführte. Von ihm ist bekannt, dass er den Tempelorden förderte und ihm auch Land vererbte.
In der Landbevölkerung, wo sich noch keltischer Glauben gehalten haben könnte, glaubte man, dass große Anführer wiederkommen und so wurde aus dem Wiederkommen, das Wachen um den Gral, mit seinem ewigen Leben.
Später nutzte man den Glauben an den Gral zur Manipulation der Ritter, um sie zum Kreuzzug zu bewegen.
Kunstwerke im Kloster Monasterio de San Juan de la Peña
Aber auch wenn man nicht dem Gral nachjagd, kann man hier viel geschichtliches und schönes entdecken. Allein die Architektur des in den Fels gehauenen Klosters ist sehr beeindruckend. Zudem findet sich in den Hallen des Klosters nicht nur die Gräber der Könige Aragoniens, sondern auch reichlich barocke Kunstwerke, wie man sie in vielen katholischen Gegenden antreffen kann.
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Dazu kommt noch der verwickelte Komplex des Kreuzgangs, der mit schönen Skulpturen verziert ist. Ein echtes Must-See!
Die Gegend der Pyrenäen ist sowieso toll und von Markus gibt es noch ein paar Bilder dazu.
Adresse des Klosters Monasterio San Juan de la Peña
- Calle Única, s/n,
- 22711 Jaca, Huesca, Huesca, Spanien
- Telefon: +34 974 35 51 19