Trotz der langen Geschichte des Ortes, kommen nur selten Tourismus-Ströme nach Baza. Ein echter Geheimtipp!
Keine 50 Kilometer nordöstlich von Guadix liegt das kleine Städtchen Baza in Andalusien, genauer in der Provinz Granada. Die Stadt hat zwar nur rund 20.000 Einwohnende, aber eine Geschichte, die bis in die Frühgeschichte zurückreicht!
Geschichte des Ortes Baza
Die vermuteten Ursprünge des Ortes reichen zurück bis zu den Iberern. Dabei handelt es sich um eine der ältesten Kulturen der iberischen Halbinsel, die noch vor dem Siegeszug der Kelten das Land besiedelte. Der Ursprung der Iberer könnte in Afrika liegen und das Ende findet sich um das erste Jahrhundert nach unserer Zeitrechnung. Aus dieser Zeit stammt ein wichtiger Fund im Jahr 1971, den man in Baza machte: Dama de Baza. Die Statue ist eine sitzende Frau, die im 4. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung geschaffen wurde. Das Original steht in Madrid im Museo Arqueológico Nacional de España, das örtliche Museum verfügt nur über eine Kopie. Vermutlich handelt es sich um eine Führerin, Priesterin oder Kriegerin.
Nach dem die Römer das Land erobert haben, wurde aus Baza ein wichtiger Handelsort mit den Namen: Basti. Als die Mauren dann das Land eroberten, wurde Basti zu einer Grenzstadt mit einem besonderen Fokus auf die Seidenherstellung. Die Festung der Stadt, auf dem höchstgelegenen Punkt, stammt aus dieser Zeit des 12. Jahrhunderts. Ein Erdbeben zerstörte sie und die Ruinen kann man noch ausmachen.
Die Rückeroberung, Reconquista genannt, erfolgt durch die katholischen Könige im Jahr 1489. Die Moschee, die zu dem Zeitpunkt in Baza stand, wurde abgerissen. Auf dem Fundament steht die heutige Kirche der Stadt, die 1489 erreichtet wurde. Das gotische Gotteshaus „Colegiata Concatedral de Santa María“ verfügt über ein reich verziertes Hauptportal im Stil der Plateresk. Die Hallenkirche mit den typisch gotischen Gewölben wurde im 18. Jahrhundert erneuert, da das Erdbeben die Kirche beschädigte.
Sehenswürdigkeiten von Baza
Neben der gotischen Kirche gibt es zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die vor allem Geschichtsinteressierte anlockt. So finden sich Wohnhöhlen in Baza, wie es sie auch in Guadix gibt. Das Rathaus ist von 1590, wo heute auch das örtliche Museum untergebracht ist.
Eine weitere Kirche ist die Iglesia de la Virgen de los Dolores. Dort findet man einen Camarín. Ebenfalls sehenswert ist der Palacio de los Enríquez aus dem 16. Jahrhundert, das Kornhaus (Posito) aus dem 18. Jahrhundert und maurische Bäder aus dem 10. Jahrhundert.
Die römische Stadt Basti, die auf den Grundzügen der iberischen Ursprungsstadt entstand, befindet sich rund acht Kilometer nordöstlich von Baza auf dem Cerro Cepero.