Es ist ein Schlag für die kollektive Psychologie Spaniens: wieder einmal trifft man nicht selten auf arme Kinder.
Es geht um Familien, die gar keine Einnahmen mehr haben oder Eltern mit geringen Lohne, also prekäre Beschäftigung, wie man hierzulande so schön sagt.
Solche Kinder werden nicht nur von finanziellen Problemen in der Familien, sondern auch durch die sozialen Kürzungen in Spanien besonders getroffen: vor allem im Bereich Bildung oder bei sozialen Projekten. Die wichtigen Institutionen sind betroffen: Schulen, Freizeit oder Stipendien.
Ein Beispiel dafür ist, dass die staatliche Hilfe, ein Budget um Bücher für Schulkinder zu kaufen, in den letzten Jahren um 80% gekürzt wurde.
Polemische Maßnahme: Zahlen für hausgamachtes Essen in der Mensa
Einer den polemischsten Neuigkeiten im Bildungsbereich gehört, dass die Kinder, die selbsgekochtes Essen von zu Hause mitbringen, in einigen Regionen wie Valencia, Madrid oder Katalonien darfür auch noch zahlen müssen.
Wegen der Finanzkrise werden es immer mehr Familien in Spanien, die sich die Preise der Schulkantinen nicht mehr leisten können. Das sind ungefähr vier bis sechs Euro pro Menü.
Laut einiger regionaler Bildungsbehörden, werden die Kinder einen Teil des Essens bezahlen, obwohl sie es selbst mitgebracht haben. Diese polemische Maßnahme, soll das Budget der Kantinen erhöhen. Die Kosten des Managements, der Sicherheit oder der Reinigungdienste, werden von alle die Schuldkinder getragen. Ein Konzept, dass vor allem arme Familien trifft.
So sollten sie zum Beispiel, nach Vorstellung des Schulleiter-Rats in der Comunidad de Madrid, 3,80 Euro bezahlen, nur um aus der eigenen Tupperdose essen zu können, so meldete es die Zeitung El Mundo.
Zeitgleich werden die Stipendien massiv gekürzt. Was zur Folge hat, dass die Eltern wütend auf Bildundspolitiker der Regierung von Mariano Rajoy sind. Das betrifft auch die regionalen Bildungspolitiker, die solche Entscheidungen getroffen haben.
Teureres Essen in der Schule als in der Cafeteria des Parlamentsgebäudes in Madrid
Unglaublich aber Wahr! Durch solche polarisierenden Maßnahmen, müssen die Kinder in der Schulkantine in Madrid mehr bezahlen, als ein Menü in der Cafeteria des Parlaments in Madrid kostet.
Bei der Cafeteria der Parlamentsgebäude der madrider Regierung kostet ein Menü 3,55 für die Politiker und ihre Mitarbeiter. Bei einer Schulmensa kostet es 4,80 Euro, laut der Zeitung El Diario.
Wütende Menschen gehen immer öfter auf die Straße
So ist die politische Lage in Spanien, wo immer mehr solcher exotischen, politischen Maßnahmen werden beschlossen, um gegen das Staathaushaltdefizit zu kämpfen. Währenddessen gehen immer mehr Eltern und Bürger wütend auf der Straße, um ihren Zorn den Politikern zu zeigen.
Gestern zum Beispiel sind einige hundert Eltern und Bildungsarbeiter auf die Straße in Valladolidad gegangen, um gegen den spanischen Bildungsminister zu protestieren.
José Ignacio Wert war mit dem spanischen Prinz und seiner Ehefrau Letizia Ortiz bei der Kurseröffnungsfeier bei der Schule Juan de Herrera in Valladolid (Kastilien & León), eine Provinz die traditionell eine Bastion der konservativen Regierungspartei ist. Trotzdem sind hunderte Menschen gegen den Minister dort auf die Straße gegangen.
In dem Video ist zu sehen, wo Studierende vor dem Prinz Felipe und dem spanischen Bildungsminister José Ignacio Wert in der Buchmesse in Madrid protestieren.