Die Alcazaba in Málaga war der Herrschaftssitz der Mauren, der dem Berg seinen Namen gab. Daneben eine weitere Burg, jüngeren Datums: Castillo de Gibralfaro.
Lange Zeit war der Süden Spaniens von islamischen Herrschern besetzt und die Alhambra in Granada ist wohl deren besterhaltenste Hinterlassenschaft, die sehr beeindruckend ist. Aber auch in Málaga waren die Mauren nicht untätig.
Auf der Anhöhe über dem Meer hatten schon die Römer ein Kastell errichtet und später stürmten die germanischen Völker die iberische Halbinsel. Von den Römern zeugt noch ein Amphietheater unterhalb der Anlage, das man erst 1951 entdeckt hatte.
Im Mittelalter dann kamen die Mauren von Süden und eroberten das Gebiet. Sie errichteten ebenfalls Burgen. Eine solche Burg stand in Málaga. Der Vorgängerbau, der vermutlich aus dem 8. Jahrhundert stammte, wurde mit der Alcazaba überbaut.
Die Alcazaba war eine Festung im arabischen Stil. Der Name kommt von Al-Kaschba, was sinngemäß Festung oder Zitadelle heißt. Die Mauren erbauten die Anlage im 11. Jahrhundert. König Badis ließ die Bauarbeitenim Jahr 1065 abschließen. Im Inneren befand sich ein Palast und außen war ein Garten angelegt. Sie war stark befestigt und hatte drei Mauern, denn man war auch mit den umliegenden Mauren verfeindet. Der Enkel des Burgbauers wollte sich selbstständig machen, was von den anderen selbstverständlich nicht gut geheißen wurde. Er eroberte die Stadt, aber nicht die Burg. Letztlich einigte man sich sogar mit Landabtretungen im Westen.
Die Burg selbst wurde im 14. Jahrhundert umgebaut, die zur heutigen Anlage führte. Auch unter den nachfolgenden, christlichen Herrschern diente die Festung als Burg. Danach wohnte n lange Zeit die Armen von Málaga in der Anlage, die zunehmend verwahrloste.
Mit der Etablierung des Tourismus wurde die Burg immer weiter restauriert und 1931 zum nationalen Denkmal erklärt. Die Bauarbeiten zur völligen Wiederherstellung dauern noch an. Die Anlage erreicht man über die Tore „Puerta de la Bóveda“ und „Puerta de las Columnas“, wo man sich offenbar an den römischen Vorbauten bedient hat. Die Säulen hier, Columnas, sind römischne Ursprungs. Der Torturm wurde als Kapelle genutzt und heißt „Torre de Cristo“. Dieser Bereich dürfte den älteste Teil der Anlage darstellen. Dort wo heute ein Garten steht, befand sich früher die Waffenkammer der Burg.
Im östlichen Teil befindet sich noch der Torre de Homenaje (Turm der Ehre) und im westlichen Teil das Tor „Puerta de los Quartos de Granada“, was auch der Eingangsbereich zum Inneren Teil darstellt. Dort befinden sich der Dopelturm „Torre del Maldonado y del Siglo XVI“ und der Höhepunkt: Der Palast des Königs „Palacio“. Dieser hatte einst drei Patios. Nun entsteht hier ein Museum der Nasridenkunst. Dem Namen entsprechend gibt es auch noch die ehemaligen Wohnungen der Armen zu sehen „Barrio de viviendas del siglo XI“. (Siglo ist das Jahrhundert).
Den Umbau im 14. Jahrhundert veranlassten denn auch die Nasriden, unter ihrem König Yusuf I., der eine weitere Burg mit einbaute: Die Castillo de Gibralfaro. Auch hier wurde schon vor Jahrhunderten gebaut, die Phönizier haben wohl neben der Burg einen Luchtturm erbaut. Der Name Gibralfaro bedeutet wohl, aus dem arabisch-griechischen Raum kommend, der Berg des Leuchtturms. Beide Anlagen sind über den Coracha, einen Wehrgang miteinander verbunden. Der Hügel der Castillo de Gibralfaro ist 130 Meter hoch und liegt damit höher als die Alcazaba. Der Aufbau der Burg ist vermutlich der Artillerie geschuldet, die im Mittelalter groß wurde.
Von der Burg ist aber nicht mehr so viel erhalten, jedoch bietet der Aufstieg einen prächtigen Blick auf die Umgebung, den Hafen und das Meer. Jedoch gibt es auch in dieser Burg ein Museum, dass sich der Militärgeschichte widmet – von 1487 beginnend. Vor allem der Angriff von Napoleon hatte die Burg zerstört.
In manchen Reiseführern wird vor dem Aufstieg gewarnt, da es immer wieder zu Überfällen kam. Dann empfiehlt es sich in Gruppen hoch zu laufen.
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