In Alcalá la Real, ein Dorf in der Nähe von Jaén, gibt es eine Tradition die jedes Jahr, während des Sommers abgehalten wird: Das traditionelle Verbrennen der Hexe.
In Spanien mangelt es nicht an Traditionen. Überall gibt es religiöse oder heidnische Feste. Manchmal fällt es selbst den Spaniern schwer, den jeweiligen Ursprung zu benennen. Ein Beispiel dafür ist der Johannistag in Spanien (Fiesta de San Juan). Diesen Feiertag konnte sich die katholische Kirche irgendwann für sich gewinnen, aber der Ursprung ist zweifelsohne heidnischer Herkunft.
In verschiedeneb Städten Spaniens und andere Länder Lateinamerikas wird die Nacht des Johannistages (Noche de San Juan) ziemlich unterschiedlich gefeiert. Der Johannistag ist wie in Deutschland auch der 24. Juni. Gefeiert wird vom 23. auf den 24. in der Nacht
In Alcala La Real, etwa 70 Kilometer südlich von Jaén und 50km von Granada entfernt, hat sich die Bevölkerung ein interessantes Volksfest behalten.
Das Brennen der Hexe in Alcalá la Real
In der Nacht auf den Johannistag wird in Alcalá la Real gefeiert. Um 20:30 Uhr findet die Eucharistie statt. Danach, etwa um 21 Uhr, gibt es die die Johannis-Prozession (San Juan). Danach ist es der Zeit für den Wein des Landes und natürlich Sangría. Damit die Stimmung sich für für die nächste Aktivität der Nacht anheizt: Das ist das traditionelle Verbrennen der Hexe.
Viele der Bewohner des Dorfes treffen sich auf einem Platz, um symbolisch eine Hexe zu verbrennen. Die Hexe schwebt aus dem Glockenturm der Kirche hernieder. Kommt sie niedrig genug, wird sie angezündet; zeitgleich gibt es ein Feuerwerk.
Der Idee nach, soll die Hexe und mit ihr die bösen Dinge des vergangenen Jahres mit ins Feuer nehmen und damit soll das Dorf in Ruhe gelassen werden. Obwohl dieses Ritual an die spanische Inquisition erinnert, ist die Geschichte dazu nicht so lange her. Der Ursprung des Rituals kommt aus dem Jahr 1986.
Ein Besuch dieses Rituals ist ein Spaß und lohnt auf jeden Fall. Der Mix aus Stimmung, immer gutem Wetter und die kurze Distanz zur Küste bei Granada, sind gute Argumente und danach geht die Feier am Strand eh weiter!